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Kettendurchhang Tenere 700

Begonnen von Hejoko, 21. August 2019, 14:30:22

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mmo-bassman

@norei
Nein, sorry, Du hast mich nicht richtig verstanden!
Natürlich wird der tatsächliche Kettendurchhang auch von der Federvorspannung beeinflusst, im extremen Fall könnte ein sehr straffes Fahrwerk zu einer sehr schlaffen Kette führen, dann brauchts halt ne zusätzliche Kettenführung.

Aber es kann nach dem von mir beschriebenen System niemals zu einer zu strammen Kette kommen, da ich sie ja auf extremste Spannung (eine Linie) ausgerichtet habe. Ketten werden ja während ihrer Betriebszeit nicht kürzer, sie werden mit zunehmendem Verschleiß nur länger. Von daher ist man so auf der absolut sicheren Seite.

hakim

Hallo,
wer selbst den richtigen Kettendurchhang bestimmen will, macht das wie soeben nochmal von mmo-bassmann beschrieben - Ritzelachse + Schwingenachse + Hinterradachse in Flucht bringen und den Kettendurchhang in dieser Stellung fast auf Nullspiel justieren. Diese Einstellung ist vollkommen unabhängig von der Federvorspannung. Anschließend stellt man die T700 wieder auf die Räder und mißt unter leichtem Zug an der Kette nach unten den Durchhang bis zu einem festgelegten Punkt an der Schwinge. Das ist dann der persönliche Durchhangswert. Wichtig dabei: bei künftigem Abmessen sollte die Maschine so dastehen wie bei der Ursprungsmessung. Also auf Seitenständer oder Hauptständer und mit demselben statischen Durchhang sprich Höhe des Hecks. Bei unbeladener Maschine heißt das also, bei gleicher Vorspannung des Federbeins wie bei der Referenzmessung abzumessen. Nun ist man aber auf Tour mit Gepäck. Nur wenn das Zusatzgewicht durch Verstärken der Vorspannung passend kompensiert wurde, stimmt auch der Referenzwert wieder. Wenn nicht, erscheint die Kette als zu stramm, obwohl ihr Durchhang stimmt. Da muß man halt aufpassen und im Zweifel erst abmessen, wenn man abends abgeladen hat.
Wer sich lieber an den Vorgaben aus der Bedienungsanleitung orientiert: wie mmo-bassmann schrieb, eher ein par Millimeter mehr Durchhang lassen, denn bei der Vorgabe 43 bis 48mm sind die 43mm sind m.E. zu knapp gesetzt.
Hakim

mmo-bassman

Danke Hakim, genauso isses!

Mit ein Grund, weswegen ich den Hauptständer so schätze, hier ist das Hinterrad garantiert entlastet. Jetzt noch einen Referenzwert für die Vorspannungsklicks festlegen und fertig.

Beim Messen auf dem Seitenständer hätte ich immer Bauchschmerzen, das kann nur ungenau werden.

norei

@ mmo-bassmann:
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Ich hatte eigentlich nur auf den Beitrag von GS-Peter (#40) reagiert.
Tenere 700 black

Hejoko

Aufgepasst mit dem Hauptständer! Schaut euch mal die Flucht von Ritzel vorne und Schwinge genau an. Um die Kraft besser auf den Boden zu bekommen befindet sich das Antriebsritzel vorne unter dem Drehpunkt der Achse. Dadurch wird die Schwinge bei Gasannahme nach unten gedrückt wodurch vor allen Dingen Offroad ein besserer Bodenkontakt entsteht.  Stellt den Kettendurchhang wie von Yamaha beschrieben mit leichtem Druck auf die Kette auf + - 48mm ein. Dann könnt ihr danach den Kettendurchhang aufgebockt genau ablesen.

tam91

Hallo
wie das Ritzel zur Schwingenachse steht ist egal, denn wie die Vorschreiber vollkommen richtig ausgeführt haben, ist die strammste Stelle immer dann erreicht wenn Ritzelachse Schwingenachse und Radachse auf einer Linie stehen, davor und danach wird es immer nur lockerer. Einzige denkbare Ausnahme wäre wenn der Federweg diese Linie nie erreicht.
Gruß
Christoph

EifelTene

#51
Das einzig wahre wird wohl sein wie beschrieben über die 3 Punkte auszuloten und das ganze immer mit dem Hauptständer zu kontrollieren.
Wenn ich meine auf den Seitenständer stelle, steht sie erst mal. Ziehe ich sie aber jetzt mal gegen den Ständer und entlaste die Federn geht sie von selbst nicht mehr in die Position zurück wo sie vorher Stand. Das sind bei meiner locker 3cm Höhenunterschied am Heck.
Das ist sowas von ungenau, das für viele Leute einfach so in die BA zu tippen, ich weiß nicht .... sind ja viele dabei wo es das erste Moped ist oder die erste Kette.

Hab meine bei einem BMW Händler gekauft. Der war zB auch der Meinung die Kette wird am Ende des Schutzes unter der Schwinge gemessen. Dem ist aber nicht so. Es wird am Ende des Kettenschutzes zwischen diesem! ( jetzt kann man noch streiten Lauffläche der Kette oder die Kante die runter Steht die auch noch mal paar mm hat. Laut englischer Übersetzung: RIPENENDE AUF DEM KETTENSCHLEIFSCHUTZ ) und Kette gemessen. So sind schon mal 5mm zu wenig Durchhang durch Wortspiel und dann noch die Höhenänderung am Heck je nach dem wie die Kiste auf dem Seitenständer steht.
Die Höhe am Heck wird wohl nur 1-2mm ausmachen an der Kette, aber den Rest dazu, dann noch en bissl Steif im Kreuz und man kommt nicht ganz runter zum Messen, weil die Kiste sich ja auch noch in die Richtung neigt wo man Knieen will und schon passt nix mehr. 

EifelTene

Hab mal nen Bild aus der BA gezoomt. Nicht klar zu erkennen ist auf dem Bild ob sie die Schleiffläche des Schutzes oder die Aufkantung dessen meinen.

Im Deutschen steht nur Ende des Kettenschleifschutzes und aus dem Englischen übersetzt heißt es:
Messen Sie den Abstand "a" zwischen dem Rippenende "b"
auf der Antriebskettenführung ,,1" und der Mitte des
Antriebskette "2"

Daraus könnte man meinen, Rippe auf der Führung = Aufkantung was auch schon mal wieder 5mm unterschied sind und damit sogar 1cm unterschied zur Messung bis zur Schwinge.

Ich bleibe bei der 3 Punkt Methode! 

mmo-bassman

Zitat von: EifelTene am 26. November 2020, 23:36:01
Ich bleibe bei der 3 Punkt Methode! 
Ich auch!
Dann braucht man auch den ganzen Quatsch aus der Anleitung nicht zu interpretieren.
Einmal eine 3-Punkt-Referenzmessung durchführen, dann eigenen Bezugspunkt suchen (größter Durchhang auf halber Strecke der Kette), Maß nehmen und merken, dann Schablone anfertigen und ab sofort nur noch die eigene Schablone benutzen, fertig!

hakim

Hallo,
nochmal für die weniger Geübten und - wie ich anfangs auch - von der offiziellen Anleitung Verunsicherten...
Ich habe vor einiger Zeit schon nach der "3-Punkt"-Methode meinen Referenzwert für den korrekten Kettendurchhang gemessen - bei aufgebockter Maschine und ausgebautem Federbein - und die Anleitung aus dem Handbuch gegengeprüft. Daraus hat sich als richtig ergeben:
Soll Kettendurchhang: 43-48mm
Messpunkt Kette: Nietmitte
Messpunkt Schwinge: Ende des Kettenschutzes, mittig auf der Rippe!
Dabei die Kette nur leicht nach unten ziehen und im 90°-Winkel zur Schwinge messen.

So stimmt es bei vollständig ausgefedertem Hinterrad, also idealerweise auf einem Hauptständer. Messen und Korrigieren auf dem Seitenständer kann zu einem zu großen Durchhang führen. Ist nicht dramatisch, nur wird die Kette mehr rasseln. Die Kette zu stark nach unten zu ziehen beim Messen führt dagegen zu einem zu kleinen Durchhang. Das belastet unnötig die Lager, der Kettensatz verschleißt schneller und die Kette selbst wird sich ungleichmäßig längen. Auch am Schleifschutz neben der Rippe anzusetzen führt zu einem zu klein eingestellten Durchhang. Dies sind wohl die beiden häufigsten Fehler beim Einstellprozedere der T700. Denn meine T700 war wie einige andere auch, sowohl bei Auslieferung als auch nach der Inspektion deutlich zu eng eingestellt. Deswegen haben wir hier mehrfach angeraten, den Durchhang vorsichtshalber immer etwas größer zu wählen als das Mindestmaß von 43mm. Die vorgeschlagene selbstgefertigte Lehre schließt dieses Risiko nicht ganz aus, erleichtert aber den Messvorgang. Letztendlich ist nur wichtig: einmal selbst den Referenzwert bestimmen und danach immer nach derselben Methode messen. Beispiel: ich selbst ziehe aus alter Gewohnheit immer kräftig an der Kette und stelle bei der T700 auf 48mm ein, dann stimmt´s genau.
Hakim

Steppenwolf

So wie Hakim messe ich auch. Alter Zollstock auf 43 mm gekürzt und bei etwas kräftigerem nach unten Drücken der Kette klemme (locker) ich diesen zwischen ein Kettenglied und der Rippe (so wie die bebilderte Anleitung). Vom "Tal" des Kettengliedes bis zur Nietmitte sind es dann noch 3-4 mm, so dass 46-47mm zusammen kommen.

mmo-bassman

Da ich mich heute an die Umlenkung und das großzügige Fetten der selben gemacht habe, war die Gelegenheit günstig auch gleich per 3-Punkt-Methode den Kettendurchhang zu ermitteln und einzustellen. Bei gerader Linie zwischen Ritzelachse, Schwingenachse und Hinterradachse habe ich auf knapp 10mm Durchhang in der Mitte der Kette eingestellt. Damit ist sichergestellt, dass zu keinem Zeitpunkt die Kette überspannt wird. Ich habe mehrmals gemessen an verschiedenen Stellen der Kette, sie ist an keiner Stelle überspannt.

Anschließennd nach dem Zusammenbau der Umlenkung dann meinen eigenen Referenzwert festgelegt.
Wenn ich so messe, wie im Handbuch beschrieben, auf Seitenständer unbelastet, dann komme ich am Ende der Kettenstrebe auf 50mm bis Oberkante Kette, allerdings gemessen bei starkem Zug nach unten. Die Angabe im Handbuch ...-48mm kommt also ungefähr hin.

Ich habe meinen eigenen Referenzwert jetzt aber auf dem Hauptständer stehend festgelegt, da mir das Messen mit komplett entlasteten Hinterrad sinnvoller erscheint. Bei gleicher Messmethode am gleichen Messpunkt komme ich so auf 60mm bis Oberkante Kette bei starkem Zug.

Jetzt werde ich mir noch einen 60mm Holzklotz anfertigen, der dann knapp zwischen Schwinge und Kette passt. Geht er stramm rein, is alles ok, geht er leicht rein oder bleibt nicht klemmen, muss die Kette nachgestellt werden, so einfach ist das!

Schubi

Ich war Anfang Dezember beim Yamaha Händler wegen dem Rückruf "Reflektor" - Aber das ist eine andere Geschichte 😉 Bei der Gelegenheit habe ich den Mechaniker auf den Kettendurchhang angesprochen, bzw. wie der denn nun korrekt gemessen wird. Er hat's mir dann vor Ort gezeigt und meinte noch, auf ein paar Millimeter +/- kommt's nicht an. Hauptsache nicht zu stramm, lieber etwas lockerer. Ich mach mich da jetzt nicht mehr verrückt.

mmo-bassman

Ja und?
Lässt Du uns jetzt an Deinem Wissen teilhaben, oder solln wir alle dumm sterben?

Franki

das Wichtigste hat er doch geschrieben:
Zitat von: Schubi am 28. Dezember 2020, 15:12:17
... Hauptsache nicht zu stramm, lieber etwas lockerer. Ich mach mich da jetzt nicht mehr verrückt.

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